„30 Jrad“ un noch vill mieh en d’r Alteburg

„Wat ess?!“ gewinnen den Kölsche Musik Bänd Kontest 2023

„Kölsch is mieh wie Karneval“ – so lautet das Motto des KMBK. Und das galt erst recht für das diesjährige Finale. Afrokölsche Klänge von der MARIE BAND, der kölsche Liedermacher DON DE COLOGNE, Kölschrock mit WAT ESS?! und kölscher Soul von VRINGS 5; das war die Mischung an einem heißen Abend im wunderschönen Ambiente der Alteburg in der Kölner Südstadt. Dazu kam in der Auszählpause ein Auftritt vom Drittplatzierten des ersten KMBK 2015: FABIAN KRONBACH, der – back to the roots – alleine und mit Gitarre auftrat. Kölsches Hätz, wat wellste mieh?
Aus 37 Bands hatte die Jury 12 ausgewählt, die in den Vorrunden auf die Bühnen der kooperierenden Kneipen JECK, CHLODWIG ECK, UBIERSCHÄNKE und PIRANHA die 4 Finalisten ausspielten. Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich ca. 400 Menschen im Saal und im Biergarten der Alteburg versammelt, um dann mitzuentscheiden und mitzuerleben, wer der neue KMBK-Sieger und damit Nachfolger von KERK UND BAEND wird. Und die Besucher brauchten ihr kommen wirklich nicht zu bereuen. Alle Bands wurden gefeiert, es wurde mitgesungen, es wurde mitgefiebert – denn es war ja klar, am Ende stand das Voting.

Auf dem vierten Platz landete die MARIE BAND (www.koelner-event-werkstatt.de/event/kuenstler/marie/), die die schwere Aufgabe des Eisbrechers übernehmen musste. Mit viel Energie und einem interessanten farblichen Design zelebrierten sie ihren eigenen Musikstil, den sie mit afrokölsch bezeichnen – pure Lebenslust, von der sich das Publikum schnell anstecken ließ. Man sah die Hüften kreisen und die „Föttche waggele“. Ihren kleinen Hit „Maach dich chic“ hatten sie genauso im Programm wie z.B. den neuen Song „Kölsche Boy. Mit dem vierten Platz sicherte sich die Band 400€, gestiftet von JTI (Japan Tabacco International).

Über ebenfalls 400€ gestiftet von JTI plus einen Musicstore-Gutschein über 100€ gestiftet von der Ubierschänke durfte sich DON DE COLOGNE (www.dondecologne.de) auf Platz 3 freuen. Der Liedermacher an der Gitarre und Mundharmonika hatte sich extra für den KMBK verstärkt mit zwei Musikern an Klavier und Cajon. Seinen Stil nennt er VoPoSchLiMixoK (auf deutsch: Volkspopschlagerliedermachermix) und das zeigte sich dann auch bei seinem Auftritt mit handgemachter Musik und Texten aus dem Leben im schönsten Kölsch. Herauszuheben sind hier sicherlich „Dat Leed, wo et öm Kölle jeiht“ und das vergnüglich-satirische „Es et bahl jot he“.

Ganz spannend wurde es zwischen Platz 1 und 2 – die Jury, die durch Werner Kopal (BAP), Till Kersting (u.a. Tommy Engel, Caroline Kebekus, The Baseballs), Ralf Hohn (Radio Altstadtwelle) und Sebastian Plattner (Drei Ahle un ne Zivi, KMBK-Sieger 2017) unterstützt wurde, sah aber – wenn auch knapp – eine Band etwas weiter vorne, genauso wie das Publikum. Ganze 2,4 Prozentpunkte lag am Ende WAT ESS?! (www.wat-ess.de) vor VRINGS 5 (www.vrings5.de).

Und beide Bands lieferten an dem Abend wirklich ab!

VRINGS 5 zeigten ein enormes musikalisches Können und zeigten dabei auch, dass bei Kölscher Musik auch Soul eine Möglichkeit ist, die vor ihnen noch nie eine kölsche Band in dieser Konsequenz umgesetzt hatte. Dafür, dass das Finale erst ihr dritter Auftritt war, legten sie einen großartigen Auftritt ab, in dem sie unter anderem erklärten „Lück en dr Südstadt, die han Soul“ und augenzwinkernd den „Mister No. One“ kürten, fein unterstrichen u.a. von einem Saxophon und zwei Backgroundsängerinnen. Eine sehr runde Sache!

Dahingegen zeigten WAT ESS?! eine große musikalische Spannbreite – sie starteten unplugged mit Cajon und Akustikgitarren und Akustikbass, um im Set auf E-Gitarre und Schlagzeug umzuschalten. Damit wurde noch einmal mehr der vielfältige Sound der Band herausgehoben und jedes Lied bekam eine eigene Note; z.B. auch „30 Jrad“, das als Temperaturanzeige für die Alteburg hätte dienen können, dessen Text aber die Zustände in den Parks und Straßen der Stadt nach einem solch heißen Tag beklagt. Sehr schön auch „Ex oder Rolex“, in dem es um Männer geht, die sich mit ihren Frauen als „Pokal“ schmücken.

Während Vrings 5 sich über 700€ gestiftet von JTI freuen durfte, sahnten die Jungs von WAT ESS?! den begehrten KMBK-Pokal und damit den „Loss mer singe“-Förderpreis der Kreissparkasse Köln im Wert von 2.500€ ab. Mit dem von der Kreissparkasse Köln gestifteten Preis kann die Band nun Ausgaben tätigen, die sie noch mal ein Schritt nach vorne bringen könnte; zum Beispiel eine professionelle Studioaufnahme vornehmen oder weiter in Instrumente oder Technik investieren.

Es ist schwer, den Abend in Worte zusammenzufassen für Menschen, die nicht dabei waren. Wer nicht da war, hat auf jeden Fall etwas verpasst …

Danke an alle Bands, die beim KMBK dabei waren, aber auch an alle Bands und Musiker, die sich beworben hatten. Es ist schön zu sehen, aus welchem Fundus die kölsche Musik schöpfen kann!
Danke an alle Sponsoren, der Kreissparkasse Köln, JTI (Japan Tabacco International) und dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)!
Danke an die Wirte, mit denen „Loss mer singe“ und www.koelschemusik.info in enger Kooperation den Kölsche Musik Bänd Kontest durchführen: Robert vom Chlodwig Eck, Detlef von der Ubierschänke, Crazy vom JECK und Lutz vom Piranha!
Danke an alle Helfer, die im Hintergrund diese Veranstaltungen mit stemmen und ohne die die Durchführung nicht möglich wäre!
Danke an alle Menschen aus der kölschen Musikszene, die sich für die Jury zur Verfügung gestellt haben!
Danke an Achim und Gunnar sowie an Rainer und sein Team für die Technik!
Danke an die Alteburg als Gastgeber des Finales!
Und Danke an alle Besucher, die mal wieder gezeigt haben, dass das Interesse an Kölscher Musik auch jenseits des Karnevals hoch ist!

Wir kommen wieder! Auf ein Neues in 2024!

Und wer noch mal einen Rückblick auf den KMBK 2023 haben möchte: Radio Altstadtwelle (www.altstadtwelle.de) berichtet am Donnerstag, 22.06.2023 um 19 Uhr im Kölsch Club über das Finale und lässt damit den Wettbewerb noch mal Revue passieren. Wiederholung am 24.06.2023 um 10 Uhr. Alles im Kölsch Club mit Ralf Hohn auf Radio Altstadtwelle.

Hier schon einmal die ersten Bilder der Preisverleihung. Weitere folgen!


Beitrag veröffentlicht