Zwischengesang mit Demo-Anspruch
Den ersten Applaus bekam die Absage der Kögida-Demo, die zur Folge hatte, dass man sich am Mittwochabend ganz auf den Kneipengesang konzentrieren konnte, da ja auch die Gegendemonstration von „Köln stellt sich quer“ mit Unterstützung von Loss mer singe nicht mehr aktiv werden musste. Und das war auch gut so!
Im Flaggschiff der Gaffel-Brauerei war alles fein parat gemacht. Es war angenehm gefüllt mit knubbeligen Ecken und luftig zugleich – je nach Geschmack. Eingeteilt in West-, Süd- und Haupttribüne kam von Anfang an beste Mitsingstimmung auf. Kein Lied, das nicht mit großer Aufmerksamkeit lautstark getestet wurde. Die Resonanz auf das Zwischenprogramm stellte klar: Hier waren viele zum Singen am Start, die sich vornehmen den „Arsch“, wenn nötig, „huh zo krieje“. Gänsehaut dann beim Stammbaum, das Lied, dass der Angst vor dem Fremden die Kölner Stadtgeschichte entgegen hält, in der sich das „Fremde“ als Bereicherung für Kultur und Gesellschaft herausgestellt hat.
Das zelebrierten auch 5 junge Japaner, die sich – derzeit für einige Zeit beruflich in Köln zu Gast – ohne größere Deutsch-Kenntnisse dermaßen fröhlich strahlend ans kölsche Liedgut ranwagten, dass sie ihre ganze Umgebung mit besonders guter Laune ansteckten.
Die Abstimmung und der Etappensieg von Kasalla vor Querbeat und Brings waren gefühlt unwichtig an diesem Abend. „Einsingen in den Karneval“ und „textsicher für die tollen Tage machen“ war der ernstgenommene Bildungsauftrag, der – soweit zu überblicken war – von allen nach Ausschöpfung der individuellen Möglichkeiten erfolgreich umgesetzt wurde.