Im Wirtshaus alles “wie fröher, nur späder“
Die architektonischen Gegebenheiten des altehrwürdigen Fachwerkhauses bringen es mit sich, dass das Einsingen in die neue Session hier traditionell auf zwei Ebenen zelebriert wird und so trafen sich auch an diesem Abend langjährige BesucherInnen und eingefleischte Loss mer singe – Ultras oben im „Himmel“, während unten in der „Hölle“ eine große Geburtstagsrunde und weitere neugierige SängerInnen hochmotiviert die neuen Lieder der Session testeten.
Und ausnahmslos alle fanden, es sei nach der Zeit des ein bisschen stilleren Alaafs mal wieder richtig „Zick zo lääve“, die Begeisterung über die Rückkehr des „Jeföhls“ war deutlich spürbar und sorgte für den einen oder anderen Gänsehautmoment. „Unendlich lebendig“ wurde jede noch so große rhythmische Herausforderung angenommen und so zog eine Art „Schunkelonäse“ zur Startnummer 18, dem Tuppes vum Land, auf beiden Etagen durch den Raum, es schwankte der Holzboden beim Abrocken zu Boheihs Geschichte ihrer „Marie 111.“ und man lag sich natürlich bei den zauberhaften Balladen der Auswahl in den Armen. Bei der Abstimmung schaffte es schließlich der lebenspraktische Anmachspruch der Höhner („Prinzessin“) auf Platz 3, Platz 2 ging an den Abzählreim der Räuber („Wigga Digga“) und die Jungs von Kasalla sangen hier im schönen Veedel südöstlich der Innenstadt am Ende alle gefühlt nach Hause und sich selber auf den 1. Platz.
Wobei natürlich keiner nach Veranstaltungsende wirklich nach Hause ging, dafür tanzt es sich einfach zu gut auf den alten Dielen in Andreas und Svenjas Kaschemm auf der Schäl Sick. Immer wieder etwas ganz Besonderes, dieses Wirtshaus.