Berliner met nem Hätz för Kölle

Toller Abend in der Kulturbrauerei

Diesmal machte der östlichste Vorort der Stadt seiner Bedeutung alle Ehre: Kölscher kann man eigentlich garnicht abstimmen, als es die rund 800 Gäste in der Berliner Kulturbrauerei getan haben. Kölle en Berlin: „Bes Du he nit jebore, dat es doch jar nit schlimm. Wichtig es, woför et schleiht, dat kleine rude Ding!“ Exilrheinländer von Kleve bis Koblenz, Wahlberliner und natürlich auch – wie immer – ein paar echte Berliner feierten nicht nur den Siegertitel der Bläck Fööss, der hier so souverän gewann, wie bei keinem anderen Einsingen zuvor. Und auch ein dritter Platz fürs Klüpngelköpp-Krätzcher zeugt von tiefer Verbundheit zu dem, was den kölschen Fastelovend ausmacht. Der Wirt der gastgebenden Ständigen Vertretung, Harlad Grunert, war tief beeindruckt: „Nur Ihr bringt dieses Gefühl hierher“, lobte er das Loss mer singe Team, das mit 25 Mitstreitern zum Betriebsausflug in die Hauptstadt geflogen war.

Seit 2004 fährt Loss mer singe jedes Jahr auf Einladung der „Stäv“, der Kneipe „Ständige Vertretung“ am Schiffbauerdamm, nach Berlin, um auch dort die besten Neuerscheinungen der Session zu präsentieren. Nachdem die Stäv zu klein geworden war, wurde in größeren Etablissements gesungen – seit 2010 in der Kulturbrauerei. So schön wie diesmal, war es selten, war sich das Loss mer singe Team hinterher weitgehend einig: Neugierige, aufmerksame und sangesfreudige Menschen, die fast alle verkleidet und mutig mit der U-Bahn durch die trist-dröge Hauptstadt angereist waren, feierten – sichtlich beflügelt vom FC-Sieg über Bayern – einen wunderbaren Abend und eine ausgelassene Nacht.

Für die Freunde der Statistik: Brings wurden Zweite, Tommy Engel landete auf Platz Vier, und La Papa verde mit dem Bierbaron belegten den fünften Platz.


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