Invasion der Imis

Wirtshaus Spitz in der LMS-Tour angekommen
Einsingen Spitz 2016

Im vergangenen Jahr gehörte die Kneipe im Agnes-Viertel noch zu den Geheim-Tipps. Kein langes Anstehen und gemütliches Schunkeln ohne dem Nachbarn gleich ins Kölsch-Glas zu fallen. In diesem Jahr: Wieder kein Anstehen dank Einlass-Karten, aber mit dem Nachbarn kam man direkt in Körperkontakt. Und mit dem Nebenmann oder der Nebenfrau hatte man sofort eine Gemeinsamkeit – irgendwann und irgendwie hatte es einen in die Domstadt verschlagen – gut Dreiviertel der Gäste im Wirtshaus hatten sich als Imis geoutet – darunter mehrere Delegationen aus dem Süden der Republik: Darmstadt, Nürnberg oder aus München – die hatten unseren Ausflug in die bayerische Hauptstadt am vergangenen Wochenende gleich mal zum Anlass genommen, das Original, nämlich die LMS-Tour in Köln, zu genießen. Auch dabei: Eine größere Abordnung einer großen Rundfunk-Anstalt vom Appellhofplatz. Erkenntnisgewinn für die einen: Diesseits und jenseits des Weißwurst-Äquators ist das Abstimm-Ergebnis ähnlich – Paveier, Querbeat, Cat Ballou und Kasalla – Erkenntnisgewinn für die anderen: Es braucht keine stundenlangen Redaktions-Sitzungen, 14 Kameras und 30 Licht-Masten, um den Menschen einen ausgelassenen und stimmungsvollen Abend zu bereiten. Und übrigens erhöhte sich der Anteil an echten Kölschen am Ende des Abends dann doch noch: Spitz-Wirt Paul ist ein roter Funke – und ein paar seiner Kumpels wollten ihr letztes (?) Kölsch im Schatten der Agnes-Kirche trinken.


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