Münchener-Gastspiel übertrifft alle Erwartungen
Sind die Exil-Rheinländer in der „heimlichen Hauptstadt“ nur froh, dass sie mal wieder „kölsche Tön“ hören oder sind die bayerischen Ur-Einwohner einfach nur rheinisch feier-kompatibel ? – Diese Frage ließ sich beim ersten LMS-Gastspiel in München letztendlich nicht klären. Zum seinem 11.Geburtstag hatte der Köln-Münchner Karnevals-Verein eine Abordnung von lossmersinge nach München eingeladen. Schon zweimal waren wir zu Mitsing-Konzerten jenseits des Weißwurst-Äquators – mit den 3 Fööss und der Bloß mer jet – Kapelle und mit den Paveiern. Wunderbare Konzerte, aber die Frage war, wie wird die Publikum fernab des kölschen Schmelztiegels mit völlig neuen Liedern umgehen? Eine Riesen-Überraschung: Wie eine Wand aus gut 500 Kehlen stand die Feier-Gemeinde vor der Moderatoren-Kanzel – unglaublich und unvorstellbar ! Unterschiede zwischen Kölschen und Einheimischen wurden einfach lautstark weggesungen. – Hauptsache die Melodie und der (für bayerische Ohren teilweise unverständliche ) Text ging locker über die Lippen. Geil war’s – klar, dass sich das auch im Endergebnis niederschlug. Brings mit deutlichem Vorsprung. Dass man auch in München „alles für die Liebe“ tut – normal. Aber dass es die Klüngelköpp gleich mit ihren beiden Titeln in die Top 6 geschafft haben – das war schon speziell. Offenbar sind doch ganz viele Gäste immer noch „in Kölle verliebt“ und würden gerne „Karneval im Veedel“ feiern. Das konnte man an diesem denkwürdigen Abend mit einem netten Kompromiss: Bier aus der Heimat in bayerischen Maßeinheiten: das Kölsch gab’s in Halb-Liter-Flaschen. Ob’s die halbe kölsche Mass im nächsten Jahr auch wieder geben wird ? Die LMS-Abordnung jedenfalls war der Meinung: man sollte die Flaschen schon mal kalt stellen.