Do bes kölsch, wenn Do et föhls

Völkerverständigung in der Ubierschänke
Besser hätte man es nicht planen können. Bevor „Heimat“ von Planschemlöör (Textauszug: „Do moss nit blond sin un nit he jeboore, ejal woher Do küss, Do bes kölsch, wenn Do et föhls“) als Platz 4 des Abends präsentiert wurde, gewann „Loss mer singe“-Dauergast Aziz, der seit 12 Jahren in Köln lebt, die „Kölsche Heimat“-CD.

Vorher zeigte Aurora aus Mexiko der knackevollen Ubierschänke schon, wie gut „Schwing ming Fott“ aussehen kann. Und gefühlt 50 gebürtige Westfalen sangen mit den gebürtigen oder gefühlten Kölnern die 20 Lieder als wäre schon Rosenmontag. Da sieht man mal wieder, welch integrative Kraft Karneval, singen und feiern entwickeln können.
Bereits um halb 7 war die Kultkneipe in der Südstadt bis zum Anschlag gefüllt. Eine Menschentraube hoffte noch auf Einlass. Dass das Chlodigeck in 100 m Entfernung ebenfalls ein inoffizielles „Loss mer singe“ veranstaltete, half auch nur begrenzt weiter. Auch da war es rappelvoll und die Menschen standen genauso vor der Tür noch Schlange. Und so ging es um viertel nach sieben dann auch schon mit dem Programm los!
Für besondere Textsicherheit sorgten – welch Überraschung – die „Ohoh“-, „Dödöp“-, „Lalala“- und „Yippieha Yeah“-Passagen. Aber man war gewillt, auch schwierigste Texte wie die der Beer Bitches zu üben und zu schmettern. Den ersten „Nachsinger“ des Abends bekamen Fiasko, die auf die wunderbare Idee kamen, die „Stääne bunt“ anzumalen – keine Überraschung mit einem Malermeister als Sänger. Wie man es in der Enge der Eckkneipe schaffen konnte, eine Polonaise zu JP Webers „Dat weißte nur, wann Do dran rüchs“ durchzuziehen, war wohl das größte Wunder des Abends.
Ach ja … abgestimmt wurde auch noch. Platz 6 Stadtrand, 5 Querbeat, 4 Planschmelöör, 3 Höhner, 2 Fiasko und Platz 1: Kasalla.


Beitrag veröffentlicht