Wer nicht in die Lotta passte, feierte in der Torburg
Sonntagnachmittag. Zur besten Kaffee- und Kuchenzeit stehen bereits eine Stunde vor Einlass rund 100 sangeswillige Menschen unter dem Baugerüst, das derzeit den Eingang der Südstadtkneipe ziert. Schnell ist die Lotta rappelvoll was der neu installierten Lüftungsanlage eine Menge Arbeit verschafft. Und die Schlange will sich einfach nicht auflösen. Als kleines Trostpflaster werden die teils bunt verkleideten Jecken vor der Türe wenigstens mit Textzetteln und Kölsch ausgestattet. Und dann beschliesst ein kleiner Teil des Loss mer singe Teams eine spontan improvisierte Zusatzveranstaltung in einer Nachbarkneipe zu unterstützen. Die Schlange vor der Lotta hatte sich nämlich zur Torburg aufgemacht, um dort die Kneipe zu kapern. Doch dazu später mehr. Währenddessen vermutete Wirt Peter in der Lotta, dass das teilweise sehr junge Publikum keine Ahnung habe, wer Jürgen Zeltinger sei. Diese Behauptung liess sich durch eine Spontanumfrage aber leicht widerlegen. Das traditionell vom Lotta-Kollektiv selbst gestaltete Zwischenprogramm stand in diesem Jahr unter der Überschrift des offiziellen Karnevalsmottos Unser Fastelovend himmlisch jeck. Und so wurden 8 altbekannte Lieder geschmettert, die alle mit Himmel, Engel, Petrus, Flügeln, Sternen und anderen Himmelskörpern zu tun hatten. Himmlisches Verhalten legten auch die Gäste an den Tag: Als an der Theke die 20 Cent Stück knapp wurden, und man die Gäste bat, Kleingeld zur Zapfstelle zu bringen, konnte Kellner Jan es kaum glauben :Die machen das wirklich! Unfassbar! Kleingeld war aber auch das Einzige, was zwischenzeitlich knapp wurde. Bier und Gläser sowie Service Personal waren stets in ausreichender Menge vorhanden. Vielleicht lag es ja auch am Zwischenprogramm, dass die himmlisch jecken Wanderer sich ganz knapp um 2 Punkte vor den Haifischzahn unter die ersten Sechs platzierten. Ganz vorne landete Brings einen Doppelsieg: „Heimjon“ wurde mit klarem Vorsprung Erster vor „Wenn et einmol läuft“. Auf den dritten Platz wählten die Sänger aus der Lotta die Fööss auf der Vier landeten die Höhner. Und dann war der Sonntagnachmittag auch schon um, der Tatort vorbei, und noch immer schwooften die Gäste im Karthäuserwall… und nicht nur in der Lotta. Es folgt – gewissermassen als P.S. – der Bericht der Augenzeugen vom Geschehen gegenüber: Back to the Roots“ hiess es am Sonntag in der Torburg. In der Torburg ? Ja, in der Torburg. Rund 50 Jecke, die es nicht mehr in die überfüllte Lotta schafften, hatten sich teils frustriert in die gemütliche Südstadtkneipe geflüchtet. Der Wirt, der mit einem ruhigen Sonntag gerechnet hatte, telefonierte flugs sein Personal aus der Freizeit herbei. Was tun sprach nun Zeus ? Ein Plan musste her. Die drei LMSler, die sich unter die Menge gemischt hatten, waren sich schnell einig: Wir machen ein spontanes, alternatives Einsingen. Der Wirt war sofort auf unserer Seite. Spontan wurden die CDs und Textzettel besorgt, ein DJ eingewiesen und los gings ! Ohne Mikrofon, dafür aber mit lautem Organ wurden die einzelnen Titel der Sangesgemeinde vorgestellt oder mit Handzeichen angezeigt. Fast schon so intim wie früher in Georgs Küche schunkelte, sang und diskutierte man miteinander. Die LMSler gaben ihr Bestes, die Meute zu unterhalten und Dank der Unterstützung des grossartigen und flexiblen Südstadtwirtes und seiner Mannschaft war die Stimmung sagenhaft! Ein Dankeschön geht auch an den Wirt der Lotta, der noch spontan mit einer Knittler CD aushalf, sodass wir auch in der Torburg unser Mottolied anstimmen konnten. Ein super Erlebnis! Klein und fein. Toll und Danke!
Bilder der Veranstaltung