Eine Zeitreise voller Geschichten

Drei Fööss und die Knippschaft im Stadtmuseum

Nein, es war nicht alles schön, „fröher en Colonia“: Die drei Fööss Bömmel, Hartmut und Kafi und die Knippschaft luden zu einer Zeitreise durch die Stadtgeschichte, sangen Lieder von Verfolgung und Leid, Pest und Krieg. Es war ein ganz besonderes Loss mer singe- Konzerterlebnis im Kölnischen Stadtmuseum, das die passende Kulisse zur musikalischen Zeitreise bot. Manches Schätzchen wurde ausgegraben und entstaubt, darunter auch viel Unbekanntes wie das herrliche Berbuer-Krätzchen „Zwesche Kühl, Spinat un Kappes“ oder das kampfeslustige Lied von Evchen Vogelsang, die Spaß an Streik und Arbeitskampf hat.

Viele Lieder stammten aus der Feder von Hans Knipp. Dessen Liedgut zu pflegen ist das besondere Anliegen der „Knippschaft“, die sich im Umfeld des Singenden Holunders unter anderem mit Sängerin Annette Fuchs und den beiden Musikern Tanja Krämer und Andreas Opitz zusammen fand und nicht zum ersten Mal mit den drei Fööss beeindruckte. Doch nicht nur Knipp kam im Museum zu Ehren: Anja Held und Achim Pietzner ließen noch einmal die Maathall der Vier Botze auferstehen. Gitarrist Richard Juretzki steuerte mit einem bewegenden Lied über die Stolpersteine („Vier Jolde Stein“) eine eigene Komposition zur Zeitreise bei, die im tiefen Mittelalter mit „Feschers Köbes“ begonnen hatte und in den 70er Jahren mit den wegrationalisierten „Drei op dr Linie 2“ endete. Nach zweieinhalb Stunden Musik und Mitsingen ließ das Stadtmuseum Freibier für alle springen – ein schöner Abschluss für ein Konzert voller Geschichten und Geschichte.


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