Ekstase in der Südstadt – die proppenvolle Ubierschänke bebt

2. Vorrunde KMBK:
Don de Cologne sichert sich den Finaleinzug

Da kam sogar das Ordnungsamt schon recht früh am Abend, um zu sehen, was denn da an einem Montag in der Südstadt passierte. Knapp 200 Menschen in und an der Ubierschänke feierten lautstark die Teilnehmer der 2. Vorrunde des KMBK 2023 – und das zu Recht! Und da die Livemusik vor 22 Uhr endete, zog auch das Ordnungsamt zufrieden wieder von dannen.

Aber zur Musik: Volkspopschlagerliedermachermix op Kölsch – kurz VoPoSchLiMixoK – so antwortete Don de Cologne (www.dondecologne.de) auf die Frage nach seinem Musikstil. Und das trifft es ziemlich gut. Der Sänger und Gitarrist hatte sich mit zwei Musikern an Klavier und Cajon verstärkt und zeigte von Beginn an, was bei seiner Musik besonders ist: handgemacht und ehrlich, Texte aus dem Leben im schönsten Kölsch, mit Augenzwickern dargebracht und von seiner Fangemeinde frenetisch gefeiert. Wobei sicherlich der Heimwehsong „Dat Leed, wo et öm Kölle jeiht“ und das vergnüglich-satirische „Es et bahl jot he“ herausstachen.

Ganz anders die zweite Band des Abends: Q3 (www.q3band.de). Aus einer Schülerband aus der Oberstufe (der sogenannten Q2) entwickelt, war die musikalische Entwicklung auf Q3 logisch. Die 4 Jungs haben sich dazu allerdings Verstärkung durch den „Band-Papa“, dessen Schulzeit schon was länger zurückliegt, geholt. Stilistisch orientiert sich die Bands sicherlich auch an Bands wie Brings, Querbeat und Paveiern und hat sich damit vor allem beim jüngeren Publikum schon eine stattliche und vor allem stimmgewaltige Fanbase geschaffen. Ihr „Halv su schön“, in dem klargestellt wird, dass es zuhause gemütlich auf dem Sofa sicherlich nur „halv su schön“ ist wie rauszugehen und das pulsierende Nachtleben zu genießen, taugte durchaus zum Mottolied das Abends!

Mit herrig (https://herrig.band), der dritten Band des Abends, kam noch mal ein neuer Musikstil zwischen Rock, Blues, Soul und Jazz zum Zuge, der sich aber sicherlich nicht in eine Schublade pressen lässt und in der Vielfalt auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Aber egal, welchem Musikstil man die einzelnen Lieder zuzuordnen versuchte: es lohnte sich nicht nur auf die Musik, sondern auch auf die Texte zu hören, in denen sie zum Beispiel über die Liebe auf dem Land („Buurejlöck“) oder über das Miteinander der Menschen („Am Himmel huh“) singen.

Am Ende des Abends stand wieder das Voting an. Während sich die Bands in der Gunst des Publikums ziemlich auf Augenhöhe befanden, gab es in der 11-köpfigen Jury, die durch Mo Torres, Dominik Becker (Radio Köln) und Christian Spiecker (Slapstickers, Kommando MundArt) verstärkt wurde, eine klare Tendenz, die letztendlich zum Sieg von Don de Cologne führte.

Wir bedanken uns bei allen drei Bands für einen großartigen Abend!

„Don de Cologne“ ist damit nach „Wat ess?!“ der zweite Finalteilnehmer am 16.06. in der Alteburg. Den Sieger des Finales erwartet neben Pokal, Ruhm und Ehre der begehrten „Loss mer singe“-Förderpreis der Kreissparkasse Köln im Wert von 2.500€, der dem Sieger z.B. eine professionelle und von einem Produzenten begleitete Studioproduktion ermöglichen könnte. Auf Platz 2 wartet ein Geldpreis in Höhe von 700€, auf Platz 3 und 4 je 400€ – alles gestiftet JTI (Japan Tobacco International) gestiftet. Zudem erhält Platz 3 noch einen 100€-Gutschein von MusicStore, gestiftet von der Ubierschänke. Weiterer Sponsor des KMBK ist der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Die weiteren Termine:

15. Mai – Chlodwig Eck
mit Tea Jäy – Pimock – VRINGS 5
u.a. in der Jury: Werner Kopal (BAP), Katja Solange Lavassas (ehem. Präsidentin der Immi-Sitzung, Mitglied im Hänneschen-Ensemble, „Ohne Proben ganz nach oben“) und Oliver Kerk (vom Sieger des KMBK 2022: KERK und BAEND)

22. Mai – Piranha
mit Rotznas – Küster – Marie Band
u.a. in der Jury: Kai Engel (Brings), Nadine Weyer (Beer Bitches) und Christoph Weyer (Lost Ladyboys)

16.06. – Alteburg – FINALE                            
mit den 4 Vorrundensiegern
u.a. in der Jury: Martell Beigang (m. walking on the water, Dick Brave and the Bravehearts, Schank), Ralf Hohn (Radio Altstadtwelle), Sebastian Plattner (Drei Ahle un ne Zivi)

Fotos von Daniel Steh – @der_steh auf Insta und Facebook


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