12. Loss mer singe Sitzung im Tanzbrunnen
Sollte es noch Unklarheiten über die Geschichte der Bewegung geben, die Loss mer singe Sitzung 2017 dürfte sie beseitigt
haben. Die Präsentation der bislang unveröffentlichten Original-Version des Filmklassikers „Leben des Brian“ ermöglichte nicht nur Einblicke in das „Leben des Jeck“, sondern auch neue Erkenntnisse über Ursprung und Wirken von Loss mer singe. „Sing doch einfach kölsche Leeder met uns“, sang das LMS-Team mit dem „Orchester der Liebe“ zur Melodie von „Always look on the bright side of life“.
Nicht nur die Komikertruppe Monty Python, auch die Mitstreiter von Loss mer singe wussten wohl schon immer, was es hier zu feiern und pflegen gilt: „Der Himmel, jewölv üvver Kölle, dä hät ald sing eijene Aat. Hä es – mer kann se nit zälle – von ahl un neu Leedcher jemaht“, heißt es im wunderbaren Liedchen von Henner Berzau, das die „Ahl Kamelle Band“ von Loss mer singe neben manch anderem Klassiker im Theater am Tanzbrunnen spielte. „Ehr künnt en nor halde un stötze, wann ehr die Leedcher all singk.“ Dem Publikum musste man das nicht groß erklären. Es sang aus Leibeskräften mit – sowohl die neuen wie die alten Leedcher. Querbeat, Kasalla und Cat Ballou rockten das Haus, genau wie die Rockemarieche, die zusammen mit King Loui und dem Big Kölsch Orchestra das vergangene Loss mer singe Live-Casting gewonnen hatten.
Seit 12 Jahren – solange gibt es die Loss mer singe Sitzung nun – gehört das Casting für neue Fastelovend-Talente zum Konzept: Bei Loss mer singe kann man sich auch als Neuling jederzeit auf eine große Sitzungsbühne spielen. Nicht nur die drei Casting-Gewinner überzeugten den schunkelnden und tanzenden Saal. Auch Stefan Knittler und JP Weber spielten sich mit einem Klasse-Auftritt in die Herzen des Publikums.
In die Bütt stieg in diesem Jahr Dä Nubbel alias Michael Hehn mit mahnenden Worten aus der Unterwelt. Nicht nur AfD und Pegida bekamen ihr Fett weg, auch der kommerzialisierte Ganz-Jahres-Karneval: Der Fastelovend sei ein ganz feines, auch zerbrechliches Ding, auf das man gut aufpassen müsse!
Phantastische Bilder (mit herzlichem Dank an Kay-Uwe Paulen Krake) gibt es natürlich auch: