J.P.Weber, Pläsier und Francesco&Band gewinnen Casting. Der Förderpreis geht an Fiasko
Nur jeweils 15 Minuten hatten die Künstler auf der Bühne Zeit, um ihr Können zu zeigen. Mehr Zeit benötigte dann aber die Jury, um zu einer Entscheidung zu kommen – So ausgeglichen und überzeugend war das, was der Jury und dem Publikum im großen Saal des Bürgerhaus Stollwerck da geboten wurde. Sieben Bands und ein Solist waren um die begehrten Preise angetreten. Und das sind die Sieger: J.P. Weber, Pläsier und Francesco & Band werden am 03.02.2015 bei der großen loss mer singe Sitzung im Theater im Tanzbrunnen auf der Bühne stehen. Pläsier hatte auch das Publikum mehr als überzeugt und gewann den Publikumspreis, ein Abendessen für die Band und Freunde im „Gaffel am Dom“. Den „Loss mer singe Förderpreis der Kreissparkasse Köln“ erspielten sich die Jungs von Fiasko. Sie werden nun zwei Tage in einem Tonstudio gemeinsam mit Profis arbeiten und einige ihrer Lieder produzieren.
Gänsehaut erzeugte der Auftritt von Solo-Künstler J.P. Weber. Allein mit der Flitsch sorgte der Mann für blues- und country-orientierte kölsche Tön. Und bei der Zugabe während der Sieger-Ehrung animierte er das Publikum mit seiner eigenwilligen und gleichzeitig eingängigen Flitsch-Begleitung zum stürmischen Mitsingen kölscher Klassiker. Die junge Südstadt-Combo Francesco & Band zeigten, dass mittlerweile auch funkige beats zum kölschen Lebensgefühl gehören. Und Pläsier bewiesen, dass ständige Weiterentwicklung zum Erfolg führt. Die drei Frontfrauen hatten mit ihren Jungs bereits im vergangenen Jahr beim Casting den Förderpreis der Kreissparkasse Köln gewonnen und waren mit einer wildcard im diesjährigen Teilnehmerfeld gesetzt. Aber auch den übrigen Teilnehmern, 5 Jraad, La Mäng, Hydranten-Musikanten und Parrat, werden wir sicherlich im Laufe der Session noch des Öfteren auf Bühnen begegnen.
Aufregung hinter den Kulissen und zeitweise auch im Publikum: Während auf der Bühne alles perfekt funktionierte und alles im Fluss war, floss hinter den beiden Theken im Stollwerck streckenweise gar nichts. Der Grund: die komplette Kölsch-Lieferung war schlicht und ergreifend ausgeblieben. Umliegende Supermärkte konnten sich über unverhofften Umsatz freuen, weil beherzte Helfer kurzentschlossen kistenweise für Ersatz gesorgt hatten – und auch unser Sponsor lieferte zu späterer Stunde noch Bierkästen an. Dem Wirt des kleinen Stollwerck-Bistros wird wohl dieser Abend auch für längere Zeit im Gedächtnis bleiben.
Fazit dieses Abends: Wir können uns auf neue, interessante kölsche Tön freuen, es geht auch (fast) ohne Kölsch und: – et hätt noch immer jot jejange.