Loss mer singe Sitzung im Theater am Tanzbrunnen
Als Ebasa der Meister auf dem Alphorn den bislang einzigen Siegertitel der Bläck Fööss intonierte, waren die Jubilare sprachlos. „Mer han e Hätz för Kölle“ – der Einsingtoursiegertitel aus dem Jahr 2011 – erklang in ganz ungewohnter Form. Nachdem Fööss-Sänger Mirko Bäumer noch versuchte hatte, die ersten Takte mitzusingen, überließ schließlich dem Orchester der Liebe die Verwandlung der Ballade in eine Jazz-Nummer anlässlich des 50. Geburtstags der Bläck Fööss. Es war einer von vielen sehr besonderen Momenten bei der Loss mer singe Sitzung 2020 im Theater am Tanzbrunnen. Zuvor hatte Bläck Fööss Urgestein Hartmut Prieß Loss mer singe in einer spontaner Laudatio gelobt. Später sagte er: „Ihr habt den Bläck Fööss ein Himmelbett bereitet und ich habe mich gerne hineingelegt.“
So wurde nicht nur der Bläck Fööss Geburtstag ausgiebig gefeiert. Auch Loss mer singe selbst durfte sich ein bisschen hochleben lassen. 20 Sessionen ist die Mitsinginitiative nun alt – mit einem Ukulele-Flash-Mob erinnerte das LMS Team an die Vorgeschichte in einer Nippeser Wohnküche. Fast das komplette Team hatte fleißig Ukulele geübt, um LMS-Erfinder Georg Hinz bei der kölschen Version des ABBA-Hits „I have a dream“ zu begleiten.
Ebenfalls aus dem eigenen Stall kam die Ahl Kamelle Band auf die Bühne, um mit ein paar Klassikern zwischen den ebenfalls umjubelten Auftritten von Stefan Knittler, Kasalla und Querbeat die lange kölsche Liedertradition zu pflegen. Als Überraschungsgast tauchte Jörg Runge alias der Tuppes vom Land auf. An diesem Abend ließ er als Flip-Flop-Jupp unter aufgeblasenen Plamen die Fetzen fliegen. Beim Loss mer singe Live Casting 2019 hatten sich die jungen Bands Scharmör und Chantarella für Auftritte auf der großen Sitzungsbühne qualifiziert.
Die Festrede zum 20. Geburtstag hielt „Dä Nubbel“ Mike Hehn in der Bütt. Er plädierte dafür, alle irren Machthaber der Welt in eine Loss mer singe Kneipe zu sperren, sie dort zum gewaltfreien Singen und Schunkeln zu bringen. Das müsste klappen. Denn das gemeinsame Singen fördert das friedliche und fröhliche Miteinander. Auch das sei ein Verdienst von Loss mer singe: In den zwanzig Jahren der Geschichte der Mitsinginitiative habe es keine einzige Schlägerei oder Belästigung gegeben. Der Nubbel schlug LMS für den Friedensnobelpreis vor. „Un dann rufe mer in dr Akademie in Oslo Ajuja!“