„Loss mer singe“ erhält den Rheinlandtaler 2017

Georg Hinz und Helmut Frangenberg nehmen den Preis stellvertretend für den Verein entgegen

Loss mer singe erhält den Rheinlandtaler 2017„Wer hätte gedacht, dass eine „Schnapsidee“ einmal mit einem Kulturpreis ausgezeichnet wird?“, fragte Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Landschaftsversammlung Rheinland in seiner Rede. „So etwas passiert am wahrscheinlichsten in Köln, der Metropole am Rhein, die vielleicht wirklich etwas anders tickt, etwas schräger funktioniert als andere Städte.“ Mit einer launigen und fundierten Rede würdigte Wilhelm das Engagement von „Loss mer singe“. Georg Hinz und Helmut Frangenberg wurden stellvertretend für die Arbeit des Vereins mit dem Rheinlandtaler ausgezeichnet.

Jürgen Wilhelm erinnerte an die Anfänge der Mitsinginitiative und spannte den Bogen zur Vielfalt der heutigen kölschen Szene. „Loss mer singe gehört aktuell zu den wichtigen Impulsgebern im Brauchkomplex Karneval. Beim „Loss mer singe“-Casting werden junge Talente gefunden und gefördert. Der aktuelle Boom kölscher Bands und kölscher Musik, die gerade von jungen Nachwuchskünstlern und -künstlerinnen gespielt wird, ist sicher auch von dieser Förderung und Wertschätzung beeinflusst.“

Es gehe um viel mehr als um das Feiern und Singen. „Es geht um regionale Identität, um Verantwortung für die Gemeinschaft, um ein Miteinander in Vielfalt und um das kulturelle Erbe unserer Region.“ „Loss mer singe“ habe in diesem sehr vielfältigen Bereich Position bezogen und sei „in doch relativ kurzer Zeit zu einem wichtigen Mitspieler im Kreis derer geworden, die sich ehrenamtlich um die kulturelle Entwicklung des Rheinlandes verdient machen. Ihre Initiative prägt das Bild, das die rheinische Metropole Köln darstellt. Sie machen ein Angebot an Ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger, ihre rheinische Identität zu leben.“
Wilhelm zählt die vielen Aktivitäten von „Loss mer singe“ auf, würdigte insbesondere auch das Engagement gegen Ausgrenzung und Rechtspopulismus. Dem gelte es einen positiven Begriff von „Heimat“ entgegen zu stellen, der nicht ausgrenzen dürfe. „Heimat – das bedeutet ein Stück regionaler Identität, ein Bewusstsein von Wurzeln und Traditionen, von Gemeinsamkeiten und Gemeinschaft. Das vermittelt Sicherheit und Vertrauen in Zeiten, in denen eine Krise auf die andere folgt.“ „Loss mer singe“ sei „nicht einfach eine Initiative, die persönliche Interessen befriedigt, sondern hier wurden und werden Weichen für die Entwicklung der Stadtgesellschaft und der Kultur in Stadt und Region gestellt.“

Der Rheinlandtaler ist eine der höchsten Auszeichnungen, die in der Region an Initiativen, die sich um Brauchtum und Kultur kümmern, vergeben wird. Zum Festakt in der Domstube des „Gaffel am Dom“ waren allerlei Weggefährten und viele Promis gekommen. Es gratulierten unter anderem Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Landtagsabgeordneter Jochen Ott sowie Bömmel und Hartmut von den Bläck Fööss. Sie musizierten mit Wolfgang Anton, Jörg P. Weber und Stefan Knittler auf der kleinen Bühne zur Feier des Tages.

Und hier ein paar Eindrücke, wir bedanken uns beim LVR für die schönen Fotos:


Beitrag veröffentlicht