Famliliäre Athmosphäre beim Mitsingkonzert von knittler und Schnabel im Reuber
Etwas verspätet öffneten sich die Türen zum Mitsing-Konzert von knittler und Schnabel in der gemütlichen „Reubar“ der „Loss mer singe“-Kneipe Reuber und schon bald war das Kellersälchen gut gefüllt. Und die Gäste brauchten Ihr Kommen nicht zu bereuen. In dem herrlich familiären Rahmen steckten die beiden sichtlich und hörbar gut aufgelegten Bands die Mitsänger im Publikum an mit ihrer kölschen Texten und ihrer Musik, die zwar gewiss karnevalstauglich ist, aber doch abseits der ausgetretenen Pfade liegt. Zunächst liessen Schnabel, denen man nicht anmerken konnte, dass sie in dieser Besetzung zum ersten Mal zusammenspielten, mit ihrem Lied „Kein Marie“ erkennen, dass sie die Finanzkrise schon lange vorausgesehen hatten. Und das ging es kreuz und quer durchs Repertoire: mal rockig-bluesig („Jeil“), mal herrlich melancholisch („Et Glöck“, „Gläuv mer Mädche“), mal traditionell („Ming Katz“) und mal jazzig („Söss“). Egal, welches Register Jörg Schnabel und seine Mitstreiter zogen: sie zogen das Publikum in ihren Bann. Auch die neuen Lieder, die Schnabel Ende Oktober auf ihrer Homepage http://www.schnabel.tv KOSTENFREI zum Download zur Verfügung stellen werden, kamen richtig gut an, wie zum Beispiel ihr „Loss mer singe“, das sich aber überraschenderweise und wieder Erwarten nicht um kölsche Lieder in Kneipen dreht, sondern um die globale Klimaproblematik. Im Anschluss an den umjubelten Auftritt von Schnabel war es dann die Band knittler (die wir alle früher als Stefan Knittler un Fründe kannten), die den Saal zum Singen brachte. Egal ob es die Lieder der CD de eetse, die am 07.11. überall im Handel erscheint, oder die eingekölschten Coversongs der Pop- und Rockklassiker waren: die Jungs verstehen das Publikum zu fesseln. Fastelovend ist als schwer hitverdächtig einzustufen, aber wer weiss, ob ihm nicht das ruhige Vom Ihrefeld nohm Dom, das Stefan Knittler auf einen Text seines Vaters komponiert hat, doch den Rang ablaufen kann. Kölsch un jot ist hochgradig aktuell der Text bezieht sich auch auf den Umgang unserer Stadt und ihren Menschen am 19. + 20. September mit der Pro Köln-Gruppierung – ein klares Statement gegen rechts. Natürlich durften auch die Klassiker Do un ich und Kumm, loss mer singe nicht fehlen. Das Ganze machte Appetit auf mehr: auf den 09.11., wenn knittler im Luxor spielen und dort auch jede Menge eingekölschte Pop-Perlen zu Gehör bringen. Wie man hört soll an dem Abend unter einigen Gastmusikern auch ein (nicht nur musikalisches) Schwergewicht mit dabei sein.
Bilder der Veranstaltung