Nachnominiert und abgeräumt

Roots Queen sichern sich 4. Finalticket
Erst 23 Stunden vor Beginn der 4. Vorrunde des KMBK 2022 kam der Anruf bei Roots Queen an, ob sie für Krawumm, die kurzfristig corona-bedingt ausfielen, an den Start gehen wollen und können. Sie wollten und nach vielen weiteren Telefonaten und Nachrichten war dann auch klar: sie konnten! Damit war das Starterfeld wieder komplett und so trafen des Abends wieder mal 3 sehr verschiedene Musikstile aufeinander.

Als „Eisbrecher“ ging De Poller Junge auf die Bühne, um mit Waschbrett, Cajon, Mundharmonika und Gitarre eine bis dato beim KMBK neue Musikrichtung zu präsentieren: kölscher Singer-Songwriter mit Blues- und Flamenco-Einflüssen. Schnell wurde mitgegroovt, mitgeklascht und mitgesungen wie zum Beispiel bei „Hür nit op ze dräume“ – Lagerfeuerstimmung im JECK, dem kölschen Keller in der Altstadt.
Und dann kamen RootsQueen mit kölschem Reggae und sorgten so für karibisches Flair – medden en Kölle. Frontfrau Birgit konnte man nicht nur optisch die 3 Jahre, die sie auf dem Inselstaat verbracht hat, anmerken. Aber auch die 3 Jungs an Schlagzeug, Gitarre und Bass standen ihr in nichts nach. Und das Publikum feierte ihre Songs wie „Nie so jod wie hück“ oder „Vun nix kütt nix“.

Als letzte übernahmen ALUIS die Bühne – 4 Jungs, die trotz ihrer jungen Jahre schon sehr reif und professionell auftraten. Sänger Matthieu war noch etwas bewegungseingeschränkt aufgrund eines noch nicht ausgeheilten Beinbruchs. Aber das tat der Energie, die die Band versprühte keinen Abbruch. Besonders abgefeiert wurde ihrer diesjähriger Sessionshit „Wenn Kölle danz“, aber auch ihr Bekenntnis gegen Rechts, für die Liebe und gegen den Hass in „Make Love“ war ein klares und deutliches Statement zum mitsingen und mittanzen.

Am Ende wurden wieder die Stimmzettel ausgefüllt und eingesammelt – sowohl die vom Publikum und wie die der Jury, die durch Lou Goldstein (Ex-„Kölsch Cats“, The Cool Cats), Peggy Sugarhill (Rockemarieche, The Cool Cats) und Manfred Rolef (Künstlerberatung und -management u.a. für Knittler, Micky Brühl, Torben Klein) unterstützt wurde. Und dann kam die Überraschung: mit fast 50% der Stimmen holten sich die nachnominierten Roots Queen den 4. und letzten Finalplatz und damit auch die 150€ für den Tagessieger, gestiftet von Lömmelömm. Oder um es mit Cäsar zusagen: „Veni, vidi, vici.“
Somit ist das Finale am 10.6. ab 19:30 in der Alteburg (Alteburger Str. 139) komplett: KERK & BAEND, MARIE BAND, KATHARINA REISSDORF und ROOTS QUEEN werden für kölschen Rock aus der Eifel, kölsche Songs mit afrikanischen Rhythmen, kölsche Liedermachermusik aus der Südstadt sowie für kölschen Reggae sorgen. Auffällig: dreimal konnten sich Frauenstimmen in den Vorrunden durchsetzen – auch das ein Novum beim KMBK und auch sonst für die kölsche Musikszene eher ungewöhnlich. Prima!


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