Klare Ansage gegen Fremdenfeindlichkkeit in Berlin
Sollte sich irgendjemand ohne jede Vorkenntnis ins Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei verirrt haben, weiß er jetzt, was kölscher Karneval kann: Was für ein Fest! Was für ein Abend! Tausend prächtig kostümierte Jecke sangen und feierten, schunkelten und tanzten. Und am Ende meinten nicht wenige Mitstreiter des Loss mer singe Teams auf der Bühne, dass dies in der zwanzigjährigen Geschichte der Mitsinginitiative der vielleicht schönste Ausflug in die Hauptstadt war. Exilrheinländer, Berliner und nicht wenige Kölner, die mitgereist waren, zelebrierten im östlichsten Vorort Kölns die Neuvorstellungen der Session und wählten die Bläck Fööss auf den ersten Platz. DIe AG Arsch huh belegte einen starken zweiten Platz. Auch in Berlin gab es eine klare Ansage gegen Rechtspopulisten und Fremdenfeinde. „Su läuf dat he!“. Dritte wurden Kasalla vor Eldorado und den Funky Marys. Die Gastgeber der „Ständigen Vertretung“ in Berlin spendierten Gutscheine für Kölsch und „Altkanzler-Filets“. Einem Verlosungsgewinner aus Brasilien, der weder Kölsch noch Hochdeutsch konnte, zu erklären, warum man in Berlin eine Currywurst als „Filet“ bezeichnet und mit Altkanzler Gerhard Schröder in Verbindung bringt, wurde zu einer besonderen Herausforderung. „You can einlösen that“, bekam er nach der Gutschein-Überreichung mit auf den Weg. Die kölsch-internationale Begegnung wurde bis in die Nacht weitergefeiert…