Mitsingkonzert mit Lällbeck und 3 Fööss
Es ist schwer das Besondere an diesem Loss mer singe Abend in Worte zu fassen. War es das Phänomen, dass erwachsene Menschen sich an einem Dienstag abend mit Textheft in eine „Szene Kneipe“ stellen, um -begleitet von Musikern auf einer kleinen Bühne- alte und neue kölsche „Volkslieder“ zu singen? War es die nette, fast familiäre Stimmung, die (jenseits der obligatorischen Bierseeligkeit) das Zusammentreffen der Loss mer singe-Fans geprägt hat? Oder war es die spürbare Freude darüber, dass etablierte, prominente Musiker der ersten Garde sich aus Spass in die „Niederungen“ der Kneipe bewegen, sich den Unwegbarkeiten der gepflegten Improvisation aussetzen und zeigen, dass es nicht nur auf perfekten Sound und eine ausgefeilte Bühnenshow ankommt, sondern auf den gesungenen Kontakt und das Entstehen einer Gemeinsamkeit mit den Gästen in der Kneipe? Fest steht: 250 Sängerinnen und Sänger erlebten das erste Mitsingkonzert 2003 im Ehrenfelder Hemmer und waren begeistert. Bereits der Auftritt von Lällbeck wurde bejubelt, die weitgehend unbekannten Songs der Gruppe in kurzer Zeit auch textsicher mitgesungen. Und mit Liedern wie „Loss mer singe“ (interessanter Titel, oder?), „Kölsche Jung“ und „Ulla“ boten die Jungs um Wolly Anton echte Ohrwürmer. Als dann Kafi Biermann, Bömmel Lückerath und Hartmut Priess von den Bläck Fööss, verstärkt durch Keyboarder Markus Hinz die Bühne betraten, lief der „Kneipenchor“ zur Hochform auf. Einer der Höhepunkte sicher das vieltönige „Nasendudelsack-Solo“ bei „Du bes die Stadt“, intoniert vom 250 zugehaltenen Nasen im Hemmer. Und am Ende waren sich alle Akteure, vor und auf der Bühne (sowie vor und hinter der Theke!) einig: Das war ein Konzerterlebnis der besonderen Art!
Bilder der Veranstaltung