„So eine Vielfalt! Wahnsinn!“ oder:
Wenn das Publikum aus dem Staunen nicht mehr rauskommt

4. Vorrunde KMBK: MARIE Band komplettiert das Finale

Auch bei der letzten Vorrunde des Kölsche Musik Bänd Kontest 2023 im Piranha war eines wieder ganz offensichtlich: bei Kölscher Musik ist zwar die Sprache die Klammer, aber was die Musikstile angeht, gibt es keine Grenzen. Oder wie es eine Besucherin am Ende des Abends sagte: „So eine Vielfalt! Wahnsinn!“
Wer also noch immer glaubt, dass Kölsche Musik nur Karnevalsmusik sei, dem sei gesagt: „Nein! Humbug!“ Denn: Kölsch is mieh wie Karneval.

Den schweren Part des Eisbrechers in der kölschen Kultkneipe im Kwartier Latang übernahm Jens Büttemeyer alias die ROTZNAS (https://www.rotznas.koeln), der allein mit Gitarre, Stimme und Bassdrum seine musikalischen Geschichten über die Liebe und über das Leben erzählte. Und in seinem Lied „Kniesbüggel“ auch darüber, wie man auch ganz raffiniert und umsonst Hunger und Durst bekämpfen kann – solang man nicht selber auf andere Kniesbüggel trifft. Nochmals aufgewertet wurde sein Auftritt, als er sich gesangliche Unterstützung durch Apolonia Waßerhaas auf die Bühne holte.

Auf den Liedermacher folgte kölscher Rock mit KÜSTER (https://www.facebook.com/kuesterband). Die (wie sie sich selbst nennen) „fünf ahl Männ“ hatten beim KMBK ihren ersten gemeinsamen Liveauftritt – und ließen mit ihren teils gefühlvollen, teils rockigen Nummern aufhorchen – mit Liedern über die zerbrochene Beziehung, über die Pänz, für die man immer da war und sein wird, über den Hoffnungsanker Köln („Leech der Hoffnung – Nix bliev wie et is“) und über den kölschen Menschenschlag („Uns jeiht et jood“). Die Begeisterung des Publikums zeigte, dass man auch heutzutage noch Gitarrensolis in Songs einbauen darf. Und die kratzige, rauchige Stimme von Sänger Willi Küster passte wie Faust auf Auge. Eine grandiose Premiere!

Nach den Premierenauftritt folgte ein bereits altbekannter Gast des Kölsche Musik Bänd Kontest: die MARIE Band (https://www.koelner-event-werkstatt.de/event/kuenstler/marie/) startete als dritte und letzte Band des Abends. Auch hier gab es noch mal einen Stilwechsel – afrokölsche Musik voller Energie und Rhythmus. Das Publikum ließ sich schnell von der Lebensfreude der Lieder wie der Musiker anstecken. Mit „Maach dich chic“ hat die Band einen echten Hit im Programm, während ihr Song „Meteinander“ nicht nur als Motto der Band, sondern auch als Motto des ganzen Abends taugte.

Am Ende stand natürlich wieder das Voting auf dem Programm – eine schwere Entscheidung angesichts der tollen Darbietungen und der gleichzeitig unterschiedlichen Stile.

Publikum und Jury (verstärkt durch Kai Engel (Brings) sowie Nadine und Christoph Weyer (Beer Bitches / Loose Ladyboys)) kamen aber tendenziell zur gleichen, wenn auch durchaus knappen Entscheidung: die Marie Band wird das Finale am 16.06. in der Alteburg vervollständigen.

Wir bedanken uns bei allen drei Bands für einen großartigen Abend!

Damit steht das Starterfeld für’s Finale fest: Wat Ess?!, Don de Cologne, Vrings 5 und die Marie Band. Die Jury wird an dem Abend verstärkt durch Martell Beigang (m. walking on the water, Dick Brave and the Bravehearts, Schank), Ralf Hohn (Radio Altstadtwelle), Sebastian Plattner (Drei Ahle un ne Zivi) sowie Werner Kopal (BAP).

Den Sieger des Finales erwartet neben Pokal, Ruhm und Ehre der begehrten „Loss mer singe“-Förderpreis der Kreissparkasse Köln im Wert von 2.500€, der dem Sieger z.B. eine professionelle und von einem Produzenten begleitete Studioproduktion ermöglichen könnte. Auf Platz 2 wartet ein Geldpreis in Höhe von 700€, auf Platz 3 und 4 je 400€ – alles gestiftet JTI (Japan Tobacco International) gestiftet. Zudem erhält Platz 3 noch einen 100€-Gutschein von MusicStore, gestiftet von der Ubierschänke. Weiterer Sponsor des KMBK ist der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Fotos von Olaf Siebold


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