Tolle Schau im Tanzbrunnen

1000 Fans feierten die zweite Loss mer singe Sitzung

„He is hück die Party, jeit de Luzi loss, Loss jöcke hück, jeff alles, janz ejal, wat et koss.“ Recht hat er gehabt, unser Stefan Knittler, als er zum wahrscheinlich besten Einmarsch aller Zeiten aufspielte. Aus Robbie Williams „Let me entertain you“ war „Loss mer met üch singe“ geworden und der „Loss mer singe“-Eimerrat liess dazu Strüssjer regnen. Zuvor hatten Bilder und Interviews mit „Loss mer singe“-Fans die unbeschreibliche Stimmung der Kneipentour in den Sitzungssaal des Theaters am Tanzbrunnen geholt, wo 1000 sangesfreudige Jecke die zweite „Loss mer singe“-Sitzung feiern wollten.

Es sollte ein unbeschreiblicher Abend werden, ein gigantisches Familienfest, eine ausgelassene Party, bei der es jedoch auch zu später Stunde immer noch möglich war, ganz ruhige kölsche Tön anzustimmen. Hartmut, Bömmel und Kafi von den Bläck Fööss und die Familich hatten zum Finale nicht nur die „Kleine Saache“ im Gepäck, sondern sogar fast völlig Unbekanntes. Trotzdem machten alle begeistert mit. So etwas ist wohl nur mit diesem Publikum möglich.

Nach dem tollen Debut im letzten Jahr liessen es das „Loss mer singe“-Team um Lutz Langel und Sitzungspräsident Helmut Frangenberg wieder richtig krachen: Schlag auf Schlag übertraf ein Künstler den nächsten. Für einen starken Auftakt sorgten Skarneval, die den Gästen kölschen Ska um die Ohren bliesen. Ebenfalls erstmals auf einer grossen Sitzungsbühne standen die zwei Jlöckspilze mit wunderschönen kleinen, urkölschen Krätzcher. Sie hatten sich genau wie Skarneval und Rubbel die Katz, die mit schönen Liedern begeisterten, beim „Loss mer singe“-Casting durchgesetzt.

Alle drei Casting-Sieger nutzten nun die Chance, ihr Können zusammen mit Grössen des Fastelovends auf einer grossen Sitzungsbühne zu präsentieren. Für „Stefan Knittler un Fründe“, aber auch für Schmackes wurden die Auftritte zu umjubelten Heimspielen. Beide waren im letzten Jahr bei „Loss mer singe“ durchgestartet. Stefan coverte zum tanzenden, zeitweise leicht bekleideten Eimerrat dat „schwatze Hemp“ und Schmackes liess den „Nubbel“ brennen. Eine Riesenschau.

Zwischen den beiden Bands begeisterte der Mann, für den im Fernsehen die Frauen ihre Koffer öffnen: Guido Cantz stattete „Loss mer singe“ einen äusserst witzigen Besuch ab. Ebenfalls dabei: Die Sülzer Samba-Trommler „Schäng Bumm“, die das jecke Volk nach der Pause wieder auf Trab brachten.

Das „Loss mer singe“-Team sorgte mit vielen eigenen Ideen dafür, dass es ein ganz besonderer Abend wurde. So textete „Hünzenich“ „Poppe, kaate, danze“ zu „Ähze, Bunne, Linse“ um – ein schönes Intro für Brings, die nach einem spektakulären Auftritt mit zwei Zugaben gar nicht mehr weg wollten – so schön und „jemütlich“ fanden sie’s nach ihrem irren, halbstündigen Ritt über die Bühne im Backstage-Bereich des Tanzbrunnens. Als Häckenjecks damit begannen, Kontrabass und Gitarre zu malträtieren, kamen die Jungs von Brings zurück auf die Bühne – zum Zuhören und Staunen. Die kölschen Rockabillys erklärten, warum Elvis ne kölsche Jung war, während dazu Tänzer von Hopspotcologne tanzten. Sitzungspräsident Helmut sang mit ihnen „Dat Ding dat Liebe heisst“ („Crazy little thing called love“).

Zu einer Mitsingparty ganz besonderer Art entwickelte sich der einzigartige „Loss mer singe“-Live-Karaoke-Gesangs-Wettbewerb mit Gästen aus dem Publikum. Alle standen und sangen mit, um die mutigen drei Kandidaten zu Höchstleistungen zu bringen. Einmal mehr brillierte auch hier die wunderbare Sitzungskapelle, das „Orchester der Liebe“ um Ebasa, den Meister, der mit einem atemberaubenden Alphorn-Medley Jazz-Improvisationen und „Viva Colonia“ verband.

Am Ende verabschiedete sich der „Loss mer singe“-Eimerrat mit Ostermann-Liedern und natürlich mit „Kumm loss mer singe, ob nu laut oder leis, dadrup kütt et nit an. Dat Jeföhl dat steck einfach an“.

Bilder der Veranstaltung


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