Vorweihnachtliche Gänsehaut im Schlüters in Weidenpesch

Die LMS-Gemeinde kommt wohl ‚aus dem Morgenland‘ …

Angeblich kannten nur gut zwei Hand voll Gäste bereits kölsche Weihnachts- und Winterlieder, als sich gestern im zweiten Jahr des „Loss mer kölsche Chressdachs- un Winterleeder singe“ 240 Sängerinnen und Sänger im weihnachtlich geschmückten „Schlüters in Weidenpesch“ trafen. Wenn man aber diesen vielstimmigen Chor hörte, konnte man davon nichts mehr merken. Teilweise war es einfach nur noch Gänsehaut-Gefühl pur … Bevor wir zu den Details des Abends kommen erst mal ein Dank an alle, die dabei waren. Zum einen für genau diese Gänsehautstimmung und die Fähigkeit zuzuhören und mitzusingen anstatt sich in lautstarke Gespräche zu vertiefen. Und zum anderen für etwa 550 Euro, die „Loss mer singe“ durch diesen Abend an die Überlebenstation Gulliver (http://www.koelnerarbeitslosenzentrum.de) überweisen kann und wird. Eröffnet wurde der stimmungsvolle Abend von LMS-Wirt Martin, der – obwohl kein gebürtiger Kölner –  sehr gekonnt die humorvolle kölsche Weihnachtsgeschichte „Ne Künnisch ohne Kopp“ vortrug. Kurz darauf standen Fuhrmann, Kulik, Hoot und Haaser („Die Viererbande“) auf der kleinen Bühne, um die Kneipe zum ersten Mal an diesem Abend zum Mitsingen zu bringen. Egal, ob es das eher ruhige Krätzchen von der „Ööcher Print“ war, das schwungvolle „Weihnachtsdaach en Kölle“ oder der Ohrwurm „Ich bin klein“ (ein charmante Art, sich beim Nikolaus für die kleinen Sünden zu entschuldigen) – bei allen Liedern wurde zugehört und mitgesungen. Am Ende musste die lautstark geforderte Zugabe leider auf das nächste Jahr verschoben werden, da die vier wieder schnell zurück nach Porz-Wahn mussten, wo sie nachmittags bereits eine Veranstaltung im Rahmen der „Kölschen Weihnacht“ gegeben hatten und wo sie pünktlich um acht Uhr wieder auf der Bühne stehen mussten. Extra für „Loss mer singe“ hatten sie ihre Pause sausen lassen.

Nach den drei Siegertiteln des Vorjahrs (Bläck Fööss / Winterdaach, Bläck Fööss / Unser Bäumche und Brings / Pastikstään) kam dann die Vorstellung der 12 Titel, die wie im letzten Jahr vom Vorbereitungsteam aus dem grossen Fundus von ca. 450 kölschen Weihnachts- und Winterleedern ausgesucht worden waren. Und es war ein echter Genuss zu sehen und vor allem zu hören, wie schnell alle in die Lieder hineinfanden und dabei auch mit dem gemeinsamen Gesang so manchen Chor in den Schatten gestellt hätten. Nach einer kleinen Verschnaufpause mit zwei weiteren Liedern aus dem Vorjahr, in der die Stimmzettel eingesammelt wurden, ging es auf der Bühne weiter mit Stefan Knittler und Nik Grunwald, die wieder für echte Mitsingatmosphäre sorgten.

Hier konnte man mal wieder spüren, wie herrlich gefühlvoll es sein kann, wenn manche Lieder einfach ein wenig reduziert nur mit Gitarre, Quetsch und Gesang neu interpretiert werden. Sehr schön war aber auch das Lied „Angs vürm Hellije Mann“, zu dem Stefans Vater Herbert Knittler den Text geschrieben hatte. Der riesige Applaus am Ende war wohlverdient ! In der Zwischenzeit waren die Stimmzettel ausgewertet und die ersten fünf Plätze wurden nochmals gespielt und mitgesungen: 1. Hot un Hötcher “ Mer kummen us dem Morjenland“ 314 Punkte 2. Bläck Fööss „Schöne Bescherung “ 307 Punkte 3. Zwei Hillije „Alle Lampe brenne“ und Höhner  „Frohe Weihn-8“ beide 258 Punkte 5. Köster & Hocker „Dä Boum vum letzte Johr“ 241 Punkte In der Auswahl dabei waren zudem noch: * Paveier – Dr Winter es jekumme * Bläck Fööss – Äppel, Nöss un Marzipan * Krageknöpp – Wenn Weihnachte es * Dä Hoot – Wie schnell jeht doch et Johr * Palm – Schnieflocke falle * Höhner – Hillich Ovend ben ich doheim * Paveier – Wat dat joot rüch Zwischen den Siegertiteln zog LMS-Kneipenwirt Kevin – quasi unkenntlich gemacht in einem unbeschreiblichen Nikolauskostüm – die Gewinner von zwei „Loss mer kölsche Chressdachs- un Winterleeer singe“-T-Shirts sowie der neuen CD aus der Serie „Weihnacht en Kölle“ und des neuen kölschen Lesebuchs „Chressbaum, Krepp, Prosit Neujohr“ mit kölschen Texte für die Zeit zwischen St. Martin und Lichtmess und für die Tage zwischen den Jahren – beides freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Dabbelju-Verlag.

Bilder der Veranstaltung


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